Hotelfachleute
Einsatzbereich & Inhalte
Hotelfachangestellte sind ein wichtiger Teil der Tourismusbranche, vor allem im Gastgewerbe. Sie werden in allen Abteilungen eines Hotels eingesetzt und übernehmen dort wesentliche Aufgaben um den Betrieb zu unterstützen. Sie wirken maßgeblich an der Gästezufriedenheit mit und sorgen für einen unvergesslichen Aufenthalt. Einsatzbereiche während der Ausbildung sind Rezeption, Housekeeping, Restaurant, Zimmerservice, Bankett und Küche. Übergreifende Aufgaben fallen im organisations- und verwaltungstechnischen Bereich an, wie bspw. Erstellung von Kalkulationen, Durchführung von Bestellungen und Lieferungen, Veranstaltungsorganisation und Personalmanagement.
Warum für Studienabbrecher*innen geeignet?
Die Ausbildung als Hotelfachmann/-frau eignet sich besonders für diejenigen, welche bereits Vorkenntnisse und ein gewisses Maß an Eigenmotivation und Leidenschaft in diesem Bereich mitbringen. Dank des Abiturs kann die Ausbildung in nur zwei Jahren abgeschlossen werden. Nach der Ausbildung kann eine Spezialisierung erfolgen und es bieten sich vielseitige Aufstiegschancen. Durch die Internationalität profitieren Studienabbrecher*innen, welche zukünftig im Ausland arbeiten möchten.
Voraussetzungen
Entscheidend für eine erfolgreiche Ausbildung als Hotelfachmann/-frau sind eine hohe Leistungsbereitschaft sowie ein hoher Grad an Flexibilität. Wenn Ihnen daran gelegen ist, für das Wohlbefinden von Gästen zu sorgen und Sie in hohes Maß an Offenheit und Kommunikationsbereitschaft mitbringen, sind Sie im Gastgewerbe gut aufgehoben, unabhängig von Ihrem Werdegang.
Folgende persönliche Stärken sind in der Hotellerie nützlich:
Selbständige Arbeitsweise
Belastbarkeit, Stressresistenz
Empathie und Kontaktbereitschaft
Selbstbewusstes und sicheres Auftreten
Freude an Team- und Gruppenarbeit
Geduld und Sorgfalt
Organisations- und Planungsfähigkeit sowie eine strukturierte Arbeitsweise
Interesse an verschiedenen Kulturen
Hard Facts
Duale Berufsausbildung
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Verkürzungsmöglichkeit: Die Verkürzung der Ausbildungszeit kann in Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb durch einen direkten Einstieg ins zweite Ausbildungsjahr oder am Ende der Ausbildung durch einen Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung ermöglicht werden. Zuständig ist die jeweilige Kammer.
Ausbildungsentgelt: mind. 710 Euro im ersten, mind. 780 Euro im zweiten und mind. 860 Euro im dritten Ausbildungsjahr (Entgelttarifvertrag für das Sächsische Gastgewerbe)
Berufsschule: 1 Tag bzw. 2 Tage je Woche oder Blockunterricht
Kammerzugehörigkeit: Industrie- und Handelskammer
Digitalisierungsfaktor 3/5
Perspektiven
Arbeitszeiten: Die Bereitschaft zu Schichtarbeit bzw. flexiblen Arbeitszeiten (mit Option auf familienfreundliche Flexibilität) ist wichtig, je nach Spezialisierung kommen aber auch klassische Bürozeiten (ca. 8-17 Uhr) in Frage.
Arbeitsplatzsicherheit: Vorwiegend werden die Hotelfachmänner/-frauen nach ihrer Ausbildung von dem Ausbildungsbetrieb übernommen. Auf Grund des hohen Fachkräftemangels, sowohl in Großstädten als auch auf dem Land, und der mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten und Spezialisierungen bestehen gute Einstiegsmöglichkeiten.
Einstiegsgehalt nach der Ausbildung: 1.650 – 2.000 EUR brutto in Abhängigkeit von der Region, eingesetzter Abteilung, Erfahrung und Qualifikation
Entwicklungspotential: Die Möglichkeiten sind so vielseitig wie die Branche und die Einsatzgebiete, je nach Spezialisierung und Interessensgebiet. Von Concierge über Front Office Manager*in, Restaurantleiter*in, Sommelier, Food & Beverage-Manager*in bis General Manager*in bis hin zur Selbstständigkeit ist alles möglich. Nach der Ausbildung bestehen eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten im kaufmännischen oder fachbezogenen Bereich sowie eine Vielzahl von Zusatzqualifikationen (wie bspw. den Ausbildereignungsschein).
Ein typischer Arbeitstag
… an der Rezeption
… 06:30 Uhr: Erst einmal eine Kanne Kaffee für alle kochen und im Backoffice der Rezeption abstellen. Danach erfolgt die Übergabe mit dem Nachtdienst. Anschließend wird die Kasse gezählt und sich mit den Aufgaben des Tages vertraut gemacht.
… 07:00 Uhr: Ein Gast hat um einen Weckruf gebeten, welcher um die gewünschte Uhrzeit getätigt wird. Der Gast würde gern ein kleines Frühstück und einen Cappuccino auf seinem Zimmer zu sich nehmen. Die Bestellung wird aufgenommen und an den Service weitergeleitet.
… 07:15 Uhr: Die E-Mails werden gecheckt und beantwortet. Ein Stammgast hat eine Zimmeranfrage am kommenden Wochenende. Es wird überprüft, ob das gewünschte Zimmer noch frei ist. Der Gast hat Glück, das Zimmer wird für ihn reserviert, worüber er eine Bestätigung erhält. In den kommenden Tagen muss überprüft werden, ob dieser seine neuen Kreditkartendaten hinterlegt hat. Hierfür wird ein Trace gesetzt.
… 08:00 Uhr: Ein Tagesbericht wird gedruckt, in welchem alle wichtigen Informationen zu allen im Haus gebliebenen Gästen und allen Anreisen stehen. In diesem werden auch die VIPs der nächsten Tage aufgeführt, für welche wir gleich die Blumen bestellen.
… 09:15 Uhr: Die ersten Gäste checken aus. Wir erkundigen uns nach ihrem Aufenthalt und erstellen die Rechnung. Besonderheiten werden in die Gästekartei eingetragen und die Gäste im System ausgecheckt.
… 12:00 Uhr: Mittagspause mit den Kolleg*innen. Es wird über die Neuigkeiten des Hotels geredet. Heute ist das Thema die neuen Annehmlichkeiten auf den Zimmern.
… 12:30 Uhr: Vorbereitung der Zimmerkarten und Meldescheine für die Check-ins.
… 14:30 Uhr: Die ersten Gäste reisen an. Es folgt der Check-in und Wünsche von Gästen werden erfüllt, wie beispielsweise ein Zustellbett. Diese Info leiten wir an das Housekeeping weiter.
… 15:30 Uhr: Die Spätschicht erscheint zum Dienst. Die Kasse wird gezählt und Gästen relevante Informationen weitergegeben. Ein Stammgast soll beim Check-in einen Begrüßungscocktail bekommen. Wenn alles besprochen ist…
… 16:00 Uhr: …Feierabend
… im Restaurant
… 15:30 Uhr: Erstes Briefing im Backoffice. Dabei wird die Übergabe des Frühdienstes und Besonderheiten des Tages besprochen, die anstehenden Aufgaben werden verteilt.
… 16:00 Uhr: Das Team bereitet das Restaurant vor: Gläser polieren, Getränkekühler vorbereiten, Menükarten auf Sauberkeit und Vollständigkeit kontrollieren. Ein Tisch wird mit Rosenblättern und Blumen geschmückt, denn es kommt ein Paar, welches seinen Hochzeitstag feiert.
… 17:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen mit Kolleg*innen. Es gibt Backfisch mit Spinat, eine Salatauswahl und natürlich etwas Süßes. Es werden die Neuigkeiten des Hotels und der nächste Tag besprochen.
… 17:30 Uhr: Kurzes Servicemeeting. Besondere Gästewünsche werden besprochen. Heute wünscht ein Gast glutenfreies Brot und ein Heiratsantrag soll nach dem Dessert stattfinden. Wir treffen letzte Vorbereitungen, stellen den Champagner kalt und zünden die Kerzen an.
… 18:00 Uhr: Das Restaurant öffnet. Die ersten Gäste treffen ein, werden zum Tisch begleitet und wir nehmen ihre Bestellung auf. Bis der letzte Gast das Restaurant verlassen hat gilt es, allen Wünschen bestmöglich nachzukommen.
… 21:00 Uhr: Die ersten Gäste ordern ihre Rechnung. Den glücklich Verlobten wird ein Glas Champagner und eine Überraschung aus der Küche serviert.
… 22:15 Uhr: Der letzte Gast hat das Restaurant verlassen und die Türen werden geschlossen. Wir räumen die Tische ab, wechseln die Tischdecken und bereiten alles für das Frühstücksbuffet vor.
… 23:15 Uhr: Das Reinigen des Backoffices und der Kaffeemaschine steht noch an und anschließend…
… 00:00 Uhr: …Feierabend.
Weitere verwandte Ausbildungsberufe
Hotelkaufmann/-frau, Fachmann/-frau für Systemgastronomie, Fachkraft im Gastgewerbe, Restaurantfachmann/-frau, Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit, Tourismuskaufmann/-frau
Quellen und weitere Informationen
Das Projekt “Plan B 2.0” wird gefördert durch
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.